München ist die nördlichste Stadt Italiens? Steht man auf dem Odeonsplatz vor prachtvoller Kulisse, besteht daran kein Zweifel mehr.
Der kunstsinnige König Ludwig I. hatte seit seinen Studienreisen nach Rom ein Faible für Italien. Noch als Kronprinz beauftragte er 1816 Leo von Klenze mit der Gesamtplanung der Ludwigstraße. Der Prachtboulevard bildet mit dem Odeonsplatz eine architektonische und planerische Einheit.
An Italien erinnert bereits der römisch-klassizistische Stil der Gebäude links und rechts der Ludwigstraße, wie zum Beispiel das lang gestreckte Bazargebäude im Osten oder das Palais Leuchtenberg im Westen, das dem Palazzo Farnese in Rom nachempfunden ist.
Im Süden wird der Platz von der Feldherrnhalle begrenzt. Friedrich von Gärtner, neben Klenze der zweite Haus- und Hof-Architekt Ludwig I., nahm sich dafür die Loggia dei Lanzi in Florenz zum Vorbild. Die Feldherrnhalle wurde 1844 fertiggestellt und zu Ehren des bayerischen Heeres errichtet.