Im Schmidts Tivoli am Spielbudenplatz schlägt das Herz St. Paulis: Aus ganz Deutschland kommen die Besucher, um große Musiktheaterproduktionen mit fantasievoller Ausstattung, exquisite Gastspiele und ausgeflippte Revuen in einem der schönsten Theatersäle der Stadt zu erleben. Seit seiner Eröffnung am 1. September 1991 finden im Schmidts Tivoli allabendlich 612 Zuschauer Platz.
Das Schmidts Tivoli hat einen der schönsten Theatersäle Hamburgs. Auch wenn das Gebäude ursprünglich gar kein Theater war – und nicht mal ein Dach hatte! Der Bau aus der Gründerzeit hat eine lange kulturelle Vorgeschichte: „Tivoli“ heißt Vergnügungs- oder Gartentheater, und ursprünglich war der Saal auch ein Biergarten unter freiem Himmel zwischen dem Vorder- und dem Hinterhaus. 1896 wurde die Galerie eingezogen und der Garten überdacht. Von 1925 bis 1990 beherbergte das Gebäude dann den bajuwarisch ausgestatteten Amüsiertempel Zillertal.
Als Corny Littmann und Prof. Norbert Aust, zunächst gemeinsam mit dem Gestalter Johannes Wienand und dem Gastronomen Sture Salomon, das Haus 1991 übernahmen, legten sie unter der dunklen Holzvertäfelung die goldenen Säulen, die großen Rundspiegel und Wandmalereien frei, die gut erhalten überlebt haben. Das Haus befindet sich heute wieder annähernd im historischen Ursprungszustand – dabei ausgestattet mit modernster Technik. Die Form des Zuschauerrundes ähnelt einer Zirkusarena und ist achteckig, die Bühne reicht, anders als heute üblich, in den Saal hinein. Geschehen auf der Bühne und Publikum rücken einander näher – das macht das besondere Zuschauergefühl im Tivoli aus.