Neben der Frauenkirche ist er das beliebteste Ziel der Dresdenbesucher: Der Zwinger. Kein Wunder, denn der Gebäudekomplex mit Garten- und Springbrunnenanlage gehört zu den wichtigsten Barockbauwerken Deutschlands. Der Name Zwinger verweist dabei auf die ursprüngliche Position der Anlage, zwischen innerer und äußerer Burgmauer. Doch schon unter August dem Starken stand hier weniger die Verteidigung als das Vergnügen im Vordergrund: Er wollte seine Orangenbäume von Leipzig nach Dresden kommen lassen, um diese auf mehreren übereinanderliegenden Terrassen aufzustellen.
Von 1711 bis 1728 entstand schließlich unter der Leitung von Matthäus Daniel Pöppelmann aus der Orangerie ein ganzer Lustgarten. Drei Pavillons, Bogengalerien und das Nymphenbad begrenzen, gebaut aus Elbsandstein, bis heute die Grünflächen und Wasserbecken. Zahlreiche Skulpturen stehen frei oder zieren die Gebäude – sie stammen größtenteils von Balthasar Permoser (1651-1732): Er schuf Apoll und Daphne im Grottensaal, die Nymphe mit Muschel im Nymphenbad, die Figuren von Vulkan und Ceres am Kronentor sowie die weltbekannte Gruppe der Satyrhermen und den Hercules Saxonicus auf dem Wallpavillion. Denn wie einst Herkules dem Atlas die Last der Weltkugel abgenommen hat, damit dieser für ihn Äpfel aus dem Garten der Götter holen kann, so wurde das Reichsvikariat August des Starken als politisch hochbedeutende Herkulestat aufgefasst.